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Kia Sportage (2025): Das Facelift im Kurztest

Wir sind den Einstiegsbenziner mit 150 PS und den Hybrid gefahren

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Was dem einen sein Tiguan, ist dem anderen sein Sportage. Das darf man durchaus wörtlich nehmen. Denn beide Kompakt-SUVs zählen zu den Bestsellern ihrer Marke. Der Kia Sportage wurde weltweit bisher mehr als sieben Millionen Mal verkauft. In Deutschland fand allein die fünfte Generation, mit der Anfang 2022 erstmals eine speziell auf Europa zugeschnittene Modellvariante eingeführt wurde, bereits
über 55.000 Käuferinnen und Käufer.

Über 6.200 Sportage konnte Kia im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland neu zulassen, lediglich der Ceed verkaufte sich noch besser.

Kia Sportage (2025) im Kurztest

Jetzt tröpfeln die Exemplare des Sportage-Facelift zu den Händlern. Lohnt sich der Griff zum Modelljahr 2026? Und was hat sich alles verändert? Wir waren mit dem Einstiegs-Benziner und dem Hybrid auf einer kurzen Runde unterwegs. Dem Diesel mit 136 PS, den es weiterhin geben wird, widmen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt in einem ausführlichen Test samt Fazit.


Exterieur | Interieur | Antriebe | Fahreindrücke | Preis


Exterieur

Sehen wir uns den 2025er-Sportage genauer an: Ins Auge fällt sofort die geänderte Frontpartie im sogenannten "Star-Map-Design". Das Tagfahrlicht soll an Sternbilder erinnern. Passend wäre da wohl "Großer Wagen", denn durch die Änderungen an der Karosserie samt neuer Stoßfänger wächst der Kia auf 4,54 Meter. Unterschwellig soll die Optik auch für mehr Ähnlichkeit zu den vielen neuen Elektromodellen der Marke sorgen, etwa dem EV5 im Sportage-Format.   

Auch das Karosserieprofil wurde überarbeitet, einschließlich neu gestalteter Leichtmetallfelgen und einer modifizierten Heckpartie. Die Farbpalette umfasst nun 17 ein- und zweifarbige Lackierungen, abhängig von Ausführung und Antriebsvariante. Neu hinzugekommen sind der Farbton Magmarot Metallic sowie Wolfgrau Metallic, das bislang ausschließlich Sondermodellen des Sportage vorbehalten war.

Am Heck ging man dezenter vor, erst auf den zweiten Blick erkennt man dort den neuen Sportage: Die Rückleuchten haben eine neue Grafik und auch hier wurde der Stoßfänger modifiziert. 

Interieur

Im Innenraum wurden weitere Änderungen umgesetzt. Lenkrad, Armaturenbrett und Mittelkonsole zeigen sich in neuer Gestaltung. Die Topversion GT-line erhält zudem überarbeitete Sitzbezüge aus Ledernachbildung und Velourslederimitat, die - ebenso wie das neu designte "GT-line"-Lenkrad in Lederoptik - nun zweifarbig (schwarz-weiß) ausgeführt sind. Unverändert bleiben das großzügige Raumangebot, der Sitzkomfort auf allen Plätzen sowie das Kofferraumvolumen von 587 bis 1.776 Liter, je nach Antriebsvariante. (Wert für Hybrid; Benziner 562 Liter, Diesel 526 Liter) Gut: niedrige Ladekante.

In der Praxis zeigt sich: Auf allen Plätzen geht es im Sportage großzügig zu. Ein nettes Detail ist der Haken an den beiden vorderen Sitzlehnen. Wer sein Sakko beim Fahren ausziehen möchte, wird das zu schätzen wissen. Speziell im unteren Bereich des Armaturenbretts dominiert Hartplastik. Generell könnten die Materialien etwas höherwertiger sein. Doch auf Dacia-Niveau agiert Kia nun auch wiederum nicht.

Schön: Es sind immer noch genügend klassische Knöpfe und Schalter vorhanden. Geblieben ist die umschaltbare Touchleiste für Klimatisierung respektive Schnellzugriffe. Per Druck auf die Mute-Taste am Lenkrad stellt man den Tempowarner auf lautlos. Rausgeflogen ist übrigens der schmutzanfällige Klavierlack auf der Mittelkonsole.

Das neue Navigations- und Infotainmentsystem "Connected Car Navigation Cockpit" (ccNC) ist serienmäßig mit den Online-Diensten Kia Connect gekoppelt. Es lässt sich intuitiv bedienen und ermöglicht kabellose Smartphone-Integration via Android Auto und Apple CarPlay. Karten- und Software-Updates erfolgen bequem per Over-the-Air-Technologie (OTA).

Ab der Ausstattungslinie Spirit ist ein 31,2 cm (12,3 Zoll) großer Touchscreen zusammen mit einem ebenso großen digitalen Kombiinstrument in ein durchgehendes Panoramadisplay integriert. Ebenfalls neu und sehr empfehlenswert ist das 10 Zoll (25,4 cm) große Head-up-Display (Serie ab Spirit). Typisch Kia/Hyundai ist das ins Cockpit eingeblendete Totwinkelbild. Praktisch! 

Antriebe

Die überarbeitete Antriebspalette umfasst zwei neue Leistungsstufen des 1,6-Liter-Turbobenziners. Neben der bisherigen Variante mit 118 kW (160 PS) steht nun eine Version mit 110 kW (150 PS) für den Frontantrieb sowie ein 132 kW (180 PS) starker Motor für den Allradantrieb zur Verfügung.

Letzterer wird auch im Hybridmodell eingesetzt und dort mit einem ebenfalls leistungsstärkeren Elektromotor kombiniert, der nun 48 kW statt zuvor 44 kW liefert. Die Systemleistung des Sportage Hybrid steigt damit auf 176 kW (239 PS), bisher lag sie bei 158 kW (215 PS). Der 1,6-Liter-Diesel-Mildhybrid bleibt unverändert bei 100 kW (136 PS) und ist weiterhin ausschließlich mit Frontantrieb erhältlich.

Der frontgetriebene Benziner sowie der Diesel sind jeweils - abhängig von der Ausstattung - mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder einem Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) kombinierbar. Beim allradgetriebenen Benziner ist das DCT serienmäßig, das Hybridmodell verfügt über ein Sechs-Stufen-Automatikgetriebe.

Von der neuen Generation des Automatikgetriebes profitiert auch der Sportage Hybrid in seinen Fahrleistungen. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt nun ab 7,9 Sekunden (Frontantrieb; bisher 8,4 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 196 km/h (bisher 186 km/h). Zudem wurde das Geräuschniveau bei allen Benzinvarianten gesenkt.

Auch die Anhängelasten wurden erhöht: Benziner ziehen nun bis zu 1.650 kg (gebremst; bisher 1.510 kg), der Hybrid bis zu 1.510 kg (bisher 1.360 kg). Der Diesel bleibt bei einer maximalen Anhängelast von 1.950 kg mit Schaltgetriebe bzw. 1.650 kg mit DCT (jeweils gebremst).

Fahreindrücke

Zunächst widmen wir uns dem 150 PS starken Basis-Benziner mit DCT-Automatik. Er geht seiner Arbeit geräuscharm nach, das Getriebe harmoniert gut. Erst beim massiven Tritt aufs Gaspedal geht dem Motor die Luft aus. Wer also häufiger auf der Autobahn unterwegs ist, sollte zu 180 PS oder dem Diesel greifen. Ansonsten aber sind die 150 PS für den Alltag völlig ausreichend. 

Das gilt auch für die Federung: Zum fliegenden Teppich wird der Sportage nicht, gewisse Unebenheiten teilt die Hinterachse akustisch mit. Aber alles noch im Rahmen mit genug Restkomfort.

Und der Sportage Hybrid? Durchaus flott, besonders beim Ampelstart gibt der kleine Elektromotor einen Extra-Schub. Im Gegensatz zu manch Konkurrenten hat Kia das Zusammenspiel aller Antriebskomponenten gut in den Griff bekommen. Ein wildes Aufheulen bei Last oder ein Gummibandeffekt bleiben aus. 

Mit Blick auf die Reichweite von über 700 Kilometer und den Verbrauch kann der Hybrid eine Alternative zum Diesel sein. Auf unserer Testrunde mit Stadt, Land und Autobahn kamen wir auf exakt 6,0 Liter. Ohne zu bummeln oder unnötig zu rasen.  

Preis

Zur Serienausstattung des Sportage zählen unter anderem ein Navigationssystem, Kia Connect, Klimaautomatik, Smart Key, LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera, vordere und hintere Parksensoren, Regensensor, Dämmerungssensor, elektronische Parkbremse, elektrisch anklappbare Außenspiegel sowie 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Was hätte man also zu investieren? 35.190 Euro in Deutschland für den Basis-Benziner mit manuellem Getriebe, mit Automatik sind es 2.000 Euro mehr. Für den Hybrid gibt es eine Grundausstattung namens "Core" zum Preis ab 38.990 Euro.

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