Der Elektro-Kompaktwagen dürfte wie die Studie Concept Three von der IAA 2025 eine Veloster-Optik erhalten.
Bei einem CEO Investor Day hat die Hyundai Motor Group (HMG) nun den Ioniq 3 offiziell angekündigt; das Modell dürfte ein neues Infotainmentsystem namens Pleos Connect erhalten. Zudem versprach der Konzern hinter Hyundai, Kia und Genesis auch bessere Batterien ab 2027.
Bisher blieb offen, ob aus der IAA-Studie Hyundai Concept Three wirklich ein Ioniq 3 wird, oder ob das Serienmodell doch anders heißen wird. Schließlich wurde auch aus dem Hyundai Seven Concept nicht der Ioniq 7, sondern der Ioniq 9. In Europa werde mit dem Ioniq 3 ein völlig neues Elektromodell auf den Markt kommen, so die HMG jetzt. Angaben zum Marktstart oder die Einordnung in ein Segment blieb der Konzern schuldig. Der Neuling soll jedoch "Infotainmentsysteme der nächsten Generation" bieten. Damit ist wohl Pleos Connect gemeint, doch dazu gleich mehr.
Zudem soll Indien das erste speziell für den Subkontinent entwickelte Elektrofahrzeug erhalten, China bekommt das lokal produzierte Elektro-SUV Elexio sowie eine noch namenlose Elektrolimousine des Kompaktsegments. Zudem will die HMG 2027 ihre ersten Range-Extender-Fahrzeuge auf den Markt bringen; mithilfe eines Verbrenners sollen sie Reichweiten von rund 1.000 km bieten.
Außerdem verspricht HMG eine "Batterietechnologie der nächsten Generation". Die neuen Akkus sollen eine Kostensenkung um 30 Prozent ermöglichen, eine um 15 Prozent höhere Energiedichte sowie um 15 Prozent kürzere Ladezeiten bringen. Schon 2026 soll ein cloudbasiertes Batteriemanagementsystem eingeführt werden. Mit den so gewonnenen Daten will die HMG offenbar die Batterie-Sicherheit steigern.
In Amerika soll die Produktionskapazität der Tochtergesellschaft Hyundai Motor Group Metaplant America (HMGMA) bis 2028 auf 500.000 Einheiten steigen, wobei der Schwerpunkt auf Hybrid- und Elektrofahrzeugen liegt. Weltweit will der Konzern die Fertigungskapazität bis 2030 um 1,2 Millionen Stück erhöhen.
Dazu gehören neben den 500.000 zusätzlichen Fahrzeugen von HMGMA auch 250.000 Einheiten vom Exportzentrum im indischen Pune und 200.000 Einheiten aus dem Elektroauto-Werk in Ulsan (Korea). Weitere 250.000 Stück sollen CKD-Standorte in Saudi-Arabien, Vietnam, Nordafrika etc. beisteuern. CKD steht für Completely Knocked Down. Die Fabriken dürften also aus Korea importierte Teile zu einem Fahrzeug zusammensetzen, wodurch die Einfuhrzölle verringert werden.
In seiner Rede in New York skizzierte HMG-Chef José Muñoz auch die Zukunftspläne des Konzerns in puncto Software-definierte Fahrzeuge (SDVs). Dazu gehört Pleos, ein neues Fahrzeug-Betriebssystem, das schnelle Software-Updates und Funktionserweiterungen ermöglichen soll. Pleos unterstützt verschiedene Hardware-Systeme und bietet damit mehr Flexibilität; zudem wird die Implementierung von neuen Funktionen erleichtert.
Schon ab dem zweiten Quartal 2026 soll Pleos Connect eingeführt werden, ein neues Infotainmentsystem. Zu den wichtigsten Funktionen gehören Multi-Window-Funktionalität, benutzerprofilbasierte Personalisierung und ein Marktplatz für Drittanbieter-Apps. Auch KI-Technologien spielen eine Rolle: Atria AI soll das autonome Fahren ohne detaillierte Karten ermöglichen, Gleo AI bietet eine bessere Sprachsteuerung und Capora AI verbessert das Flottenmanagement.
Muñoz bekräftigte auch das Ziel, im Jahr 2030 weltweit 5,55 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen. Darunter sollen 3,3 Millionen Elektroautos sein, was 60 Prozent entspricht. Vor allem in Nordamerika, Europa und Korea rechnet die HMG mit deutlichem Wachstum.
Unter dem Strich
Dass aus dem Concept Three der Ioniq 3 wird, galt in Branchenkreise bereits als wahrscheinlich. Doch nach der neuen Pressemeldung könnte der Kompakt-Stromer mit Veloster-Optik auch ein völlig neues Infotainment namens Pleos Connect erhalten.
Zudem will der Hyundai-Konzern ab 2027 seine Batterien verbessern. Zu erwarten sind dann mehr Reichweite und schnelleres Laden. Denn die Konkurrenz schläft nicht: Der Hyundai Ioniq 5 schafft maximal 570 km mit einer Ladung, der BMW iX3 50 xDrive liegt bei 805 km. Und während der Ioniq 5 mit maximal 260 kW geladen werden kann, sind es beim neuen BMW schon 400 kW.