Das Intelligent Battery Integrated System soll Ende des Jahrzehnts in Serie gehen.
Stellantis stellt einen Prototyp mit dem innovativen IBIS-Batteriesystem vor. IBIS steht für Intelligent Battery Integrated System. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Wechselstrom-Batterie, eine Multilevel-Batterie oder softwarebasierte Batterie - es gibt viele verschiedene Namen für das System. Der Autokonzern entwickelte es zusammen mit dem französischen Batteriespezialisten Saft, einer Tochter von TotalEnergies.
Normalerweise speichert ein Elektroauto-Akku Gleichstrom, der dann vom Inverter in Wechselstrom für den Elektromotor umgewandelt werden muss. Bei einer Wechselstrom-Batterie ist die Funktion des Inverters in die Batterie integriert, sodass am Ausgang des Akkus schon Wechselstrom anliegt. Ein eigener Inverter ist dann unnötig. Außerdem entfällt der Bordlader, der den Wechselstrom von der Wallbox in Gleichstrom für den Akku wandelt. Ein DC-DC-Wandler zur Erzeugung von 12 Volt Gleichstrom für die Bordelektronik ist ebenfalls nicht mehr nötig. All das spart Platz und Gewicht.
Hier die von Stellantis genannten Vorteile des IBIS-Systems:
Das IBIS-System wird schon seit sechs Jahren entwickelt. Erstmals vorgestellt wurde es schon 2023. Nun entstand ein Prototyp auf Basis des Peugeot E-3008. Damit können die Praxistests auf öffentlichen Straßen beginnen. Ein anderer IBIS-Demonstrator ist bereits seit Mitte 2022 im Einsatz: Dabei handelt es sich allerdings um eine stationäre IBIS-Batterie, denn auch dafür eignet sich das System. Auch für den Schienenverkehr, Luft- und Raumfahrt, Schifffahrt sowie für Rechenzentren ist es verwendbar.
Und wie geht es weiter? In Serienfahrzeuge von Stellantis soll die IBIS-Technik bis zum Ende des Jahrzehnts kommen - also je nach Zählung bis 2029 oder 2030.
Das von Stellantis koordinierte IBIS-Projekt vereint ein multidisziplinäres Team von 25 Ingenieurinnen und Ingenieuren von verschiedenen Firmen und Institutionen, darunter Saft, das französische Forschungsinstitut Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), die Sorbonne, die Universität Paris-Saclay und das auf Technologietransfer und Prototyping spezialisierte Institut Lafayette in Metz.
Unter dem Strich
Die Wechselstrom-Batterie ist weiter aktuell; unseres Wissens arbeiten drei Firmen daran: Porsche, Bavertis alias Pulsetrain und Stellantis. Porsche hatte schon im März einen Demonstrator angekündigt, Stellantis stellt nun ebenfalls einen vor. Das heißt, das System funktioniert im Prinzip schon. Doch bis zur geplanten Markteinführung werden noch ein paar Jahre vergehen. Und bis dahin kann viel passieren ...