Vanlife zum Einstiegspreis: 8 neue Campervans unter 50.000 Euro

Vom Bürstner Papillon bis zum neuen LMC Innovan Pure – überraschend viel Technik zum Einstiegspreis

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Der Markt für kompakte Campervans wächst rasant - und mit ihm die Auswahl für alle, die unterwegs mehr wollen als einen Schlafsack und eine Kühlbox. Viele Hersteller zeigen, wie viel Ausstattung heute auch für unter 50.000 Euro machbar ist. Doch hinter hübschen Dekoren und LED-Spots zählen vor allem die harten Werte: Wie viel Wasser passt rein? Wie viele Leute schlafen drin? Und: Reicht die Heizung auch im Februar?

Die aktuell acht günstigsten Campervans bieten nicht nur charmante Grundrisse, sondern auch erstaunlich solide Technik. Zwischen cleveren Quer- und Längsbetten, Gas- oder Dieselheizung und bis zu 100-Liter-Wassertanks ist für fast Jeden etwas dabei - vom puristischen Duo-Format bis zum vollwertigen Allrounder.

Bürstner Papillon (ab 39.999 Euro)

Der Bürstner Papillon PC 6.0 auf Citroën Jumper-Basis ist ein echter Purist mit Köpfchen. Der kompakte Ausbau für zwei Personen bietet ein festes Querbett im Heck (195 × 130 cm) und setzt auf modulare Lösungen. Statt Gas gibts Strom: Gekocht wird auf einem Induktionskochfeld, gekühlt mit einer mobilen Kompressorbox. Wer will, kann ein Aufstelldach mit zwei zusätzlichen Schlafplätzen ordern - dann wirds auch familientauglich.

Bürstner Papillon PC 6.0 (2026)

Der Ausbau verzichtet bewusst auf schweres Mobiliar und setzt auf herausnehmbare Module - ideal für Camper, die Flexibilität schätzen. Die Innenhöhe beträgt knapp 1,95 Meter, was für ein luftiges Raumgefühl sorgt. Trotz seiner puristischen Ausrichtung lassen sich bis zu vier Schlafplätze konfigurieren.

Der Frischwassertank fasst 80 Liter, das Abwasser verschwindet in einem 90-Liter-Tank. Die Diesel-Standheizung sorgt für Wärme auch ohne externe Gasversorgung. Das Bad mit Klappwaschbecken, Dusche und optional wählbarer Toilette (Trenntoilette, Porta Potti oder Einschweiß-Modell) zeigt, wie flexibel Bürstner das Konzept denkt. Reduziert, aber funktional - der Papillon ist eher Schweizer Taschenmesser als rollendes Hotel.

Forster Livin' Up Pro 541 HBL (ab 45.190 Euro)

Mit dem Livin Up Pro 541 zeigt Forster, wie viel Raum sich auf 5,41 Metern auf Citroën-Jumper-Basis realisieren lässt. Das höhenverstellbare Heckbett (194 × 132 cm) ist das zentrale Element des Grundrisses und macht den Stauraum darunter flexibel nutzbar. Vier Sitzplätze und die helle Möbelwelt sorgen dafür, dass der Innenraum trotz kompakter Abmessungen nicht gedrungen wirkt.

Forster Livin' Up Pro 541 HBL (2026)

Die Sitzgruppe lässt sich bei Bedarf zum dritten Schlafplatz umbauen, was besonders bei Reisen mit Kind praktisch ist. Die Möbelfronten in Holzoptik wirken freundlich und funktional, während das Tageslicht über die großen Fenster für einen offenen Eindruck sorgt.

Die Ausstattung überzeugt mit einer klassischen Küche: 2-Flammen-Gaskocher, Edelstahlspüle, 84-Liter-Kompressor-Kühlschrank. Das Bad ist vollständig mit Dusche, Klappwaschbecken und Cassetten-WC ausgestattet. 85 Liter Frischwasser (davon 20 l während der Fahrt nutzbar) und 90 Liter Abwasser bieten solide Autarkie. Die Truma Combi 4 Gasheizung versorgt Innenraum und Warmwasser, gespeist aus zwei 11-kg-Gasflaschen.

Roadcar R540 (ab 45.599 Euro)

Der Roadcar R540 ist wahlweise auf Citroën Jumper, Peugeot Boxer oder Fiat Ducato erhältlich und gehört damit zu den flexibelsten Angeboten in dieser Klasse. Kompakter Grundriss, vier Sitzplätze, Querbett (196 × 132 cm) im Heck - dazu ein Bad mit Dusche und Klappwaschbecken. Wer keinen Glitzerkram braucht, sondern einfach ein zuverlässiges Reisefahrzeug, ist hier richtig.

Roadcar R540 (2026)

Mit 5,41 Metern Länge bleibt er handlich, aber dennoch komfortabel ausgestattet. Die Küchenzeile ist funktional und verfügt über ausreichend Stauraum. Die Verarbeitung wirkt robust, die Schrankelemente schlicht, aber durchdacht.

Technisch gibts ordentlich Substanz: 110 Liter Frischwasser und 92 Liter Abwasser reichen auch mal für ein paar Tage frei stehen. Der Kühlschrank bietet 90 Liter Volumen inklusive Gefrierfach, gekocht wird klassisch mit Gas auf zwei Flammen. Die Truma Combi 4 bringt mit vier kW genug Leistung für ordentlich Wärme und heißes Wasser, gespeist aus zwei Gasflaschen. Innen eher nüchtern, aber genau deshalb langlebig.

Clever Vans Duo 540 (ab 47.999 Euro)

Der Clever Duo 540 ist wahlweise auf Fiat Ducato oder Citroën Jumper erhältlich und will gar kein Kompromiss sein: Zwei Gurtplätze, zwei Längsbetten (bis 190 × 150 cm ausziehbar), ein großer Wohnbereich statt Vierer-Dinette. Für Paare, die mehr Raumgefühl wollen, ist das goldrichtig. Auch das Bad ist größer als üblich und mit fester Toilette und Dusche vollwertig nutzbar.

Clever Vans Duo 540 (2026)

Besonders clever: Die Dieselheizung sorgt unabhängig vom Gasvorrat für Wärme. Der Kocher läuft mit einer kleinen 3-kg-Gasflasche, der Kühlschrank fasst 70 Liter. Der Frischwassertank bietet 60 Liter, das Abwasser 90 Liter - ausreichend für zwei Personen mit Hang zur Autarkie.

Das durchdachte Stauraumkonzept mit großen Schubladen unter dem Bett und einem geräumigen Hochschrank macht den Duo 540 alltagstauglich. Die robuste Verarbeitung zeigt sich in Details wie stabilen Verriegelungen und soliden Möbelkanten - ganz auf Langlebigkeit ausgelegt.

Sunlight Cliff 540 (ab 48.499 Euro)

Der Sunlight Cliff 540 basiert auf dem Peugeot Boxer und gehört zu den festen Größen in der Einsteigerklasse. Der Grundriss folgt dem bewährten Kastenwagen-Rezept: Querbett im Heck (195 × 133 cm), kompakte Halbdinette, funktionales Bad. Alles ist dort, wo man es erwartet - ohne Experimente, dafür mit hoher Alltagstauglichkeit. 

Sunlight Cliff 540 (2026)

Technisch bringt der Cliff eine solide Basis mit: 100 Liter Frischwasser, 90 Liter Abwasser, ein 84-Liter-Kompressor-Kühlschrank und die bekannte Truma-Gasheizung. Damit eignet er sich sowohl für Wochenendtrips als auch für längere Reisen, ohne dass man sich ständig mit Kompromissen beschäftigen muss. Gerade Einsteiger schätzen diese Berechenbarkeit.

Der reguläre Einstiegspreis liegt bei 48.499 Euro. Aktuell ist der Cliff 540 jedoch für 46.112 Euro erhältlich. Grundlage dafür ist ein Winterpaket mit einem rechnerischen Mehrwert von 2.387 Euro, das unter anderem die Truma Combi 6 E, einen isolierten und beheizten Abwassertank sowie das Safety-Paket umfasst. Das Angebot läuft noch bis zum 31. Dezember 2025 und rückt den Cliff damit temporär spürbar in die Nähe des preislich attraktivsten Einstiegs seiner Klasse.

Carado CV540 (ab 48.499 Euro)

Der Carado CV540 steht wie der Sunlight Cliff 540 auf Peugeot-Boxer-Basis - und ist nicht nur deshalb eng mit ihm verwandt. Beide Marken gehören zur Erwin Hymer Group, teilen sich Plattform, Technik und große Teile des Ausbaus. Grundriss, Abmessungen und technische Eckdaten sind nahezu deckungsgleich, Unterschiede finden sich eher im Design, in Details der Möblierung und in der Markenpositionierung.

Carado CV540 (2026)

Auf 5,41 Metern bietet der CV540 zwei feste Schlafplätze im Heck (195 × 133 cm), optional einen dritten über die Sitzgruppe. Innen wirkt der Carado etwas klassischer und wohnlicher, mit klaren Linien, Softclose-Schubladen und einer übersichtlichen Badlösung mit Duschvorhang. Die Innenhöhe von rund 1,90 Metern bleibt alltagstauglich, ohne den Van unnötig groß wirken zu lassen.

Der reguläre Listenpreis liegt bei 48.499 Euro. Aktuell wird der CV540 im Rahmen der Carado-Aktion Preis. Leistung. jedoch zu 46.999 Euro angeboten. Die Aktion läuft noch bis Ende Januar 2026 für Neufahrzeuge des aktuellen Modelljahrs. Damit positioniert sich der Carado preislich leicht unter dem technisch eng verwandten Sunlight Cliff - und macht die Wahl zwischen beiden eher zur Frage von Stil und Timing.

LMC Innovan Pure (ab 48.990 Euro)

Der LMC Innovan Pure zielt bewusst auf das Wesentliche - und trifft damit einen Nerv in der Einsteigerklasse. Der neue Campervan steht auf Citroën-Jumper-Basis mit 140 PS, optional sind Automatik-Getriebe bis hin zur 180-PS-Variante erhältlich, und ist in drei Längen erhältlich: 5,40, 6,00 oder 6,40 Meter. Damit deckt er vom kompakten Stadtformat bis zum längeren Reisemobil-Grundriss ein breites Spektrum ab, ohne das Budget zu sprengen.

LMC Innovan Pure (2026)

Schon serienmäßig bringt der Innovan Pure genau das mit, was man unterwegs wirklich braucht: Fliegengittertür, anthrazitfarbene Markise, Park-Distance-Control hinten und ein Rauchmelder sorgen für Alltagstauglichkeit statt Show. Innen geht es klassisch zu - Sitzgruppe, Küchenzeile, Bad und Querbett im Heck. Keine Design-Experimente, kein Billiggefühl, sondern vertraute LMC-Qualität mit sauberer Verarbeitung.

Wer mehr Komfort möchte, kann gezielt nachschärfen. Das optionale Pure-Paket ergänzt unter anderem eine einfache Duschlösung, einen isolierten und beheizbaren Abwassertank, eine zusätzliche Schlafmöglichkeit in der Sitzgruppe sowie USB-Steckdosen und Vorverkabelungen für TV und Solar. Weitere Pakete bringen schwarze 16-Zoll-Alufelgen, lackierte Stoßfänger, Assistenzsysteme oder ein 10-Zoll-Infotainment mit Navigation und induktiver Ladeschale.

Crosscamp ADVTR 5.4 DF (ab 49.999 Euro)

Der ADVTR 5.4 DF bringt Crosscamp-DNA ins klassische Kastenwagenformat. Basis ist der Peugeot Boxer, Innenausbau mit Fokus auf Funktion. Das Heckbett (195 × 133 cm), das Bad mit fester Tür und Holzboden sowie die Softclose-Möbel zeigen: Hier wurde Wert auf Details gelegt.

Crosscamp ADVTR 5.4 DF (2026)

Innen ist alles auf Praktikabilität getrimmt: Die Küchenzeile ist schlicht, aber zweckmäßig, die Schubladen laufen leise, der Boden ist rutschfest. Optional gibt es ein Aufstelldach, das zwei zusätzliche Schlafplätze bietet und den Camper familientauglich macht.

Technisch bietet der Crosscamp eine 100-Liter-Frischwasser- und 90-Liter-Abwasserlösung, beide beheizbar und isoliert. Die Küche bringt zwei Gasflammen, eine Spüle und einen 84-Liter-Kühlschrank mit Eisfach. Geheizt wird per Truma Combi 4, gespeist aus zwei 11-kg-Gasflaschen.

Gemeinsam zeigen diese acht Campervans, wie viel man für unter 50.000 Euro bekommen kann. Die Unterschiede stecken im Detail: Wer ein vollwertiges Bad will, ist bei Crosscamp und Clever richtig. Wer auf Gas verzichten will, nimmt den Papillon.

Die Unterschiede liegen im Detail: Heizsystem, Wassertanks, Grundriss und Ausbaulogik entscheiden mehr als Logos oder Dekore. Mit dem Innovan Pure erweitert LMC den Vergleich um einen bewusst reduzierten, ehrlichen Einstieg - und macht die Budget-Klasse damit noch spannender.

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