Ab sofort ist der neue Renault 4 Electric auch in der Version Advance bestellbar. Dabei handelt es sich um eine Transporter-Variante für Gewerbetreibende. Das Auto bekommt eine Nutzfahrzeug-Zulassung der Klasse N1 für Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen. Statt einer Rücksitzbank gibt es hier eine Ladefläche und ein Ladetrenn-Netz.
Die neue Version wurde für Handwerker, Lieferdienste, Service-Unternehmen und Flotten entwickelt. Während es den normalen Renault 4 Electric wahlweise mit der kleinen 40-kWh-Batterie und 90 kW sowie mit der größeren 52-kWh-Akku und 110 kW gibt, wird die Transportervariante ausschließlich in der gehobenen Version angeboten. Die WLTP-Reichweite beträgt bis zu 409 km.
Außen sieht der neue Renault 4 Electric Van (nicht umbaubar, N1-Zulassung) der Pkw-Version sehr ähnlich. Innen jedoch wird statt der Rücksitzbank eine "thermogeformte" Ladefläche mit Ladungssicherungssystem und Verzurrhaken zum Einsatz.
Bei einer Laderaumlänge von 1,20 Metern steigt das Ladevolumen auf 1.045 Liter - einschließlich des 55-Liter-Fachs im Boden. Vermutlich ist das das Volumen bis zur Fensterunterkante. Zum Vergleich: Für die Pkw-Version werden 420 bis 1.405 Liter Kofferraumvolumen angegeben. Die Nutzlast beträgt bis zu 375 Kilogramm; das ist seltsamerweise sogar weniger als beim Pkw-Modell, wo sich 1.980 kg - 1.537 kg = 443 kg errechnen. Der Fahrgastraum ist mit einem Gitter vom Laderaum getrennt. Auch eine Anti-Rutsch-Matte gehört in Deutschland zur Serienausstattung.
Die Fahrzeuge werden von Qstomize im Ampere-Werk in der ElectriCity in Maubeuge umgebaut, wo auch der normale Renault 4 Electric hergestellt wird. Qstomize ist eine vor fast 40 Jahren gegründete Tochtergesellschaft von Renault, die sich auf die Fahrzeug-Umrüstung spezialisiert hat. So produziert die Firma Autos für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Fahrschulautos, Polizeiautos und andere Spezialfahrzeuge. Laut Website befinden sich die Qstomize-Anlagen innerhalb der verschiedenen Renault-Werke.
Die Advance-Version des Renault 4 Electric wird in Deutschland mit der am meisten nachgefragten Antriebs-Akku-Kombination angeboten, dem 110-kW-Frontantrieb und der Batterie mit 52 kWh netto. Mit Gleichspannung lässt sich der Akku mit bis zu 100 kW laden. Für den ungewöhnlichen Ladehub von 15 auf 80 Prozent dauert das 30 Minuten. Das sind die gleichen Daten wie bei der Pkw-Version. Zudem ist ein 11-kW-Bordlader für Wechselstrom an Bord, der auch das bidirektionale Laden unterstützt. Damit dauert der gleiche Ladehub 3:13 Stunden.
Der Preis liegt bei 26.790 Euro netto; mit Mehrwertsteuer sind das 31.880 Euro. Zum Vergleich: Die normale Pkw-Version ist für 32.400 Euro brutto erhältlich. Der Neuling ist bereits im Konfigurator der Renault-Nutzfahrzeug-Seiten aufgeführt. Danach gibt es die Farben Rot, Schwarz, Grau und Weiß. Interessanterweise kostet dabei nur das schicke Rot keinen Aufpreis, während für die "unbunten" Farben 504 bzw. 630 Euro verlangt werden.
Das Auto rollt stets auf 18-Zoll-Stahlrädern. Als Extras werden das Winter-Paket mit höhenverstellbaren Sitzen und Sitzheizung für 294 Euro, eine Dachreling für 294 Euro und der V2L-Adapter für 198 Euro angeboten. Eine Preisliste scheint es jedoch noch nicht zu geben.
Unter dem Strich
Den Renault 4 Electric gibt es nun auch als Nutzfahrzeug der Klasse N1. Damit genießt man bestimmte steuerliche Vergünstigungen wie eine Abschreibung innerhalb von fünf Jahren und die Vorsteuer-Abzugsberechtigung. Bei elektrischen N1-Fahrzeugen gibt es auch besondere Zuschüsse für die Anschaffung von Fahrzeug und Ladeinfrastruktur. All das macht die N1-Version ideal für Handwerker und Lieferdienste, auch wenn die N1-Version nicht viel günstiger ist als die normale M1-Variante.
