Die Topversion schafft 622 km am Stück und die Auslieferung beginnt im Frühjahr 2026.
Die Basisversion des neuen Nissan Leaf bleibt unter 37.000 Euro, die gehobene Variante kostet weniger als 42.000 Euro. Bestellstart soll zum Jahresende sein, ausgeliefert wird ab Anfang 2026. Das teilte Nissan-Deutschland-Geschäftsführer Vincent Ricoux nun bei der Fahrveranstaltung in Kopenhagen mit.
Zudem wurde die WLTP-Reichweite der Variante mit großer Batterie von 600 auf bis zu 622 km hochkorrigiert und der Verbrauch beider Versionen herunterkorrigiert.
Die dritte Generation des Nissan Leaf basiert auf der Plattform CMF-EV alias AmpR Medium, die auch den Renault Megane und Scenic oder den Nissan Ariya trägt. Es werden zwei Fronttriebler mit 130 bzw. 160 kW angeboten, die Batterien mit 52 bzw. 75 kWh netto erhalten. Die Daten der zwei Varianten haben sich gegenüber der ersten Ankündigung nochmal leicht verändert:
Nissan Leaf 52 kWh | Nissan Leaf 75 kWh | |
Antrieb | FWD 130 kW, 345 Nm | FWD 160 kW, 355 Nm |
0-100 km/h / Höchstgeschwind. | 8,3 Sek. / 160 km/h | 7,6 Sek. / 160 km/h |
WLTP-Verbrauch | 13,8 kWh | 13,8 kWh |
Akku netto | 52 kWh | 75 kWh |
WLTP-Reichweite | maximal > 440 km | bis 622 km |
Reichweite bei 110 / 130 km/h | k.A. / ca. 224 km | ca. 430 / ca. 330 km |
Max. Ladeleistung AC/DC | 11 / 105 kW | 11 / 150 kW |
DC-Ladedauer (20-80 %) | < 30 min | < 30 min |
Basispreis | < 27.000 Euro | < 42.000 Euro |
Herzstück des Leaf ist ein komplett neuer Elektromotor, der von Nissan entwickelt wurde und auch nicht in Renault-Fahrzeuge übernommen wird, wie Chefentwickler David Moss sagte. Während bei den CMF-EV-Fahrzeugen bisher ausschließlich elektrisch erregte Synchronmotoren (EESM) eingesetzt wurden, handelt es sich hier um einen Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM).
Das Drehmoment ist deutlich höher und der Verbrauch viel niedriger als beim 160-kW-Aggregat aus den Schwestermodellen Ariya, Mégane und Scénic. Sogar der leichtere Mégane verbraucht 1,4 kWh mehr:
Antrieb | WLTP-Verbrauch | Gewicht | Akku netto | WLTP-Reichweite | |
Nissan Leaf | FWD 160 kW, 355 Nm | 13,8 kWh | 1.789-1.937 kg | 75 kWh | 622 km |
Nissan Ariya | FWD 160 kW, 300 Nm | 17,7-18,1 kWh | 1.980-2.054 kg | 63 kWh | 393-402 km |
Renault Megane | FWD 160 kW, 300 Nm | 15,2 kWh | 1.719 kg | 60 kWh | 461 km |
Renault Scénic | FWD 160 kW, 300 Nm | 17,1 kWh | 1.927 kg | 87 kWh | 614 km |
Der niedrige Verbrauch von nur 13,8 kWh/100 km (bei beiden Varianten) kommt durch verschiedene Detailmaßnahmen zustande, darunter ein verbessertes Thermomanagement. Nissan hebt auch die Reichweite bei Autobahngeschwindigkeit hervor. Bei konstant 130 km/h soll der Nissan Leaf mit 75-kWh-Batterie bis zu 330 Kilometer am Stück schaffen, bei 110 km/h sogar bis zu 430 Kilometer. Letzteres ist etwa ein Drittel weniger als nach WLTP-Norm, was für Elektroautos recht typisch zu sein scheint.
Die Pouch-Zellen mit NMC-Chemie kommen von AESC; für die beiden Akkus, intern mit B5 und B7 bezeichnet, werden Zellen unterschiedlicher Höhe verwendet.
Aufgeladen wird bei der Topversion mit 150 kW; der Ladevorgang von 20 auf 80 % soll weniger als 30 min dauern. Das entspricht einer Ladegeschwindigkeit von mindestens 75 kWh x 0,7/30 min = 1,5 kWh/min. Zum Vergleich: Der Kia EV4 Long Range kommt hier auf 1,8 kWh/min, der Skoda Elroq 85 sogar auf 1,9 kWh/min. Hier ein kleiner Vergleich mit den Rivalen:
Leaf 75 kWh | Kia EV4 LR 17 Zoll |
Renault Scénic 220 LR |
Skoda Elroq 85 |
|
Antrieb | FWD 160 kW | FWD 150 kW | FWD 160 kW | RWD 210 kW |
0-100 km/h | 7,6 Sek. | 7,7 Sek. | 7,9 Sek. | 6,6 Sek. |
Höchstgeschwind. | 160 km/h | 170 km/h | 170 km/h | 180 km/h |
WLTP-Verbrauch | 13,8 kWh | 14,9 kWh | 17,5 kWh | 15,2-16,4 kWh |
Akku netto | 75 kWh | ca. 78 kWh | 87 kWh | 77 kWh |
WLTP-Reichweite | bis 622 km | bis 625 km | 598 km | bis 573 km |
DC-Ladegeschwind. | ca. 1,5 kWh/min | ca. 1,8 kWh/min | 1,5 kWh/min | 1,9 kWh/min |
Reichweite-Nachladen | ca. 12,4 km/min | bis 13,7 km/min | 10,5 km/min | bis 14,5 km/min |
Basispreis | < 42.000 Euro | 43.240 Euro | 47.900 Euro | 43.900 Euro |
Kofferraum | 437 Liter | 460-1.251 L | k.A. | 470-1.580 L |
Entworfen wurde der neue Nissan Leaf im Global Design Studio im japanischen Atsugi, produziert wird er im britischen Sunderland. Der 4,35 Meter lange und 1,55 Meter lange Crossover mit coupéhafter Anmutung soll aerodynamisch sehr effizient sein; der cW-Wert wird mit 0,25 angegeben, die Stirnfläche mit 2,44 Quadratmetern.
Als Besonderheiten führt Nissan die bündig eingelassenen Türgriffe auf, die speziell gestalteten Rückleuchten, die optional verfügbaren 19-Zöller mit besonders guter Aerodynamik und das per Knopfdruck dimmbare Panoramadach mit Leaf-Schriftzug. Das Kofferraumvolumen beträgt 437-1.054 Liter nach VDA-Norm. Den Zugang erleichtert eine elektrische Heckklappe; eine Dachreling sorgt für zusätzliche Flexibilität.
Das Angebot an Außenfarben umfasst sieben Lacke, darunter das türkisfarbene Luminous Teal auf unseren Bildern. Optional gibt es ein Dach in schwarzer Kontrastfarbe. Zum verfügbaren Zubehör gehören eine Schutzleiste für den Heckstoßfänger, eine wendbare Kofferraumwanne, eine nachrüstbare Dashcam und eine abnehmbare Anhängerkupplung sowie Dachquerträger.
Der Nissan Leaf ist mit einer Vehicle-to-Load-Funktion (V2L) ausgestattet. Damit kann man externe Verbraucher wie einen Elektrogrill mit bis zu 3,6 kW versorgen. Das Fahrwerk basiert auf einer MacPherson-Vorderradaufhängung und einer Mehrlenker-Hinterachse. Zur sonstigen Technik gehören die Möglichkeit zum One-Pedal-Driving, wobei sich die Rekuperation über Lenkradwippen einstellen lässt; zudem gibt es eine adaptive Rekuperation. Zum Rundumsichtsystem gehört eine Weitwinkelkamera vorne, welche die Fronthaube sozusagen durchsichtig macht.
Innen gibt es zwei 14,3-Zoll-Bildschirme direkt nebeneinander. Darauf läuft ein Betriebssystem mit Google-Diensten: Google Maps sorgt für die Laderoutenplanung, Google Assistant ermöglicht die Sprachbedienung und im Play Store kann man Apps für Streaming und Gaming herunterladen. Über die dazugehörige App kann man den Batteriestatus prüfen, Ladevorgänge planen, den Innenraum vorklimatisieren und die Route planen.