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Skoda hat den S100 wiederbelebt (zumindest virtuell)

Das Original wurde zwischen 1969 und 1977 zum Millionenseller

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Skoda hat seit den Zeiten vor Volkswagen einen langen Weg zurückgelegt. Man ist inzwischen der drittmeistverkaufte Autohersteller in Europa und hatte im Oktober einen Marktanteil von 6,3 Prozent. Man kann mit Sicherheit sagen, dass sich das Unternehmen in der besten Verfassung seiner 100-jährigen Geschichte befindet.

Doch Skoda vernachlässigt nicht seine Autos, die einst in der kommunistischen Tschechoslowakei gebaut wurden, bevor der VW-Konzern in den frühen 1990er-Jahren die Kontrolle übernahm.

2025 Skoda 100 offizielle Darstellung

Durch seine Serie "Icons Get a Makeover" hat Skoda seine Designer schon einige Klassiker als futuristische Elektrofahrzeuge neu interpretieren lassen. Die neueste Folge konzentriert sich auf das erste Fahrzeug des Unternehmens, das eine Million Verkäufe erreichte. Der heckgetriebene, heckmotorisierte 100/110 kehrt als imaginärer Nachfolger der zwischen 1969 und 1977 verkauften Limousine zurück.

Wie bei den anderen fiktiven Autos der Serie greift die elektrische Limousine die Modern Solid Design-Sprache der Marke auf. Der auf Scheinwerferdesign spezialisierte Skoda-Exterieurdesigner Martin Paclt widerstand dem Drang, zu stark auf Retro-Elemente zu setzen und ließ stattdessen seiner Fantasie freien Lauf.

Zum Beispiel hat das Auto kein Heckfenster. An dessen Stelle tritt ein karosseriefarbenes, gebogenes Panel mit einer zentralen Finne, die sowohl als Lufteinlass dient als auch das dritte Bremslicht beherbergt.

Trotz des radikalen Umstylings gibt es immer noch dezente Anspielungen auf den klassischen 100. Auch ohne Motor im Heck fügte der Designer dezente Lüftungsöffnungen im hinteren Kotflügel hinzu. Schließlich benötigen auch Elektrofahrzeuge Kühlung. Die LED-Lichtleisten an Front und Heck verweisen auf den ursprünglichen Chromstreifen und die Motorlüftung. Es gibt immer noch einen Tankdeckel am vorderen Kotflügel, der nun jedoch den Ladeanschluss verbirgt.

Mit einer Länge von 4.155 Millimeter war der ursprüngliche Skoda 100 ein relativ kleines Auto. Sein hypothetischer Nachfolger hingegen begann auf der Basis der aktuellen Generation des Superb. Der Designer war der Meinung, dass ein kurzer Überhang für eine dedizierte EV-Plattform sinnvoll ist. Diese Architektur ermöglichte auch ein zweigeteiltes Kofferraumlayout, wobei der hintere Gepäckraum über dem Antriebsstrang montiert ist.

Wie bei früheren digitalen Konzepten werden diese Neuinterpretationen historischer Fahrzeuge von Skoda-Designern rein zum Spaß nach Feierabend erstellt. Sie sind leider kein Hinweis auf zukünftige Serienmodelle. Der 100 würde sowieso nicht in die heutige Modellpalette passen, da sowohl der Octavia als auch der Superb elektrifiziert werden sollen.

Tatsächlich wurde die nächste Generation des Octavia bereits in elektrischer Form durch den Vision O vorgestellt, ein EV-Kombi-Konzept, zu dem Paclt vor dem Produktionsstart in den kommenden Jahren beigetragen hat.

In dem Tempo, in dem man Renderings veröffentlicht, wird Skoda irgendwann keine alten Autos mehr haben, die es wiederbeleben kann. Die Fantasie-Serie, die klassische Namen modernisiert, ist eine unterhaltsame Übung, die mehr traditionelle Autohersteller, einschließlich des Mutterunternehmens VW, übernehmen sollten.

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