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Genesis G90 Wingback Concept: Shooting Brake statt SUV-Einheitsbrei

Die ganze Welt baut SUVs, nur ein kleines koreanisches Dorf ... Egal, dieser bildschöne Shooting Brake weckt starke Habenwollen-Effekte

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Zehn Jahre sind für eine Automarke normalerweise etwa so lang wie ein Wimpernschlag in der Ewigkeit der Automobilgeschichte. Genesis schert sich nicht um solche Konventionen. Zum runden Jubiläum präsentiert die koreanische Luxusmarke nicht etwa eine nette Sonderedition mit etwas Chromkram, sondern gleich zwei Hammer: den GV60 Magma und das G90 Wingback Concept. Letzteres ist so etwas wie ein aristokratischer Shooting Brake, der gerade vom Personal Trainer kommt.

Shooting Brake? da war doch was. Nämlich der bildschöne Mercedes-Benz CLS, der ab 2012 jede Menge Herzen brach (auch das des Autors) sowie sein kleiner Bruder CLA. Oder der VW Arteon Shooting Brake, der von vielen noch als der schönste Volkswagen ever gehalten wird (auch hier kann der Autor nicht widersprechen). Was allen gemein ist? Sie sind Geschichte, dem SUV-Boom geopfert. Genesis sorgt nun für eine Auferstehung.

Genesis G90 Wingback Concept (2026)

Die Idee hinter dem Wingback ist eigentlich herrlich unzeitgemäß. Während sich gefühlt jeder Hersteller in einem Wettbewerb befindet, wer die meisten SUV-Varianten auf die Räder stellen kann, macht Genesis genau das Gegenteil. Chief Creative Officer Luc Donckerwolke hat da eine klare Meinung: Diese SUV-Flut wird irgendwann zur Sättigung führen, und dann werden andere Karosserieformen wieder interessant. Eine Typologie-Monokultur, so Donckerwolke, sei nicht sein Ding. Man könnte auch sagen: Während andere brav dem Mainstream hinterherlaufen, nimmt Genesis die Abkürzung (hoffentlich nicht in die Sackgasse).

Das Wingback Concept basiert auf der unveränderten Plattform des G90 mit seinem 3,2 Meter langen Radstand und 5,1 Metern Gesamtlänge. Klingt erstmal nach business as usual, ist es aber nicht. Die Designer haben aus der Limousine einen Gran Turismo Kombi gezaubert, der aussieht, als wäre er bereit für einen spontanen Sprint nach Monaco. Oder zumindest nach Sylt.

Von der Limousine zum Langhaar-Sportler

Die vertrauten Genesis-Designelemente wie der Crest-Grill, die Parabolic Line und die charakteristischen Zweilinien-Scheinwerfer sind alle noch da, wurden aber ordentlich aufgepumpt. Die Frontpartie wirkt deutlich aggressiver, mit großen Lufteinlässen und Canards an beiden Seiten. Verbreiterte Radkästen beherbergen 22-Zoll-Räder mit Niederquerschnittsreifen. Das Ganze sieht aus, als hätte jemand eine noble Limousine ins Fitnessstudio geschickt und sie kam als Bodybuilder zurück.

Besonders clever: Die Dachlinie wurde elegant gestreckt, um die klassische Shooting-Brake-Silhouette zu erreichen. Am Heck ersetzt eine Heckklappe mit steil geneigtem Fenster den Kofferraum der Limousine. Zwei Spoiler und ein Performance-Diffusor machen klar, dass hier nicht nur Golfbags transportiert werden sollen.

Magma ist mehr als nur Orange

Der Lack in tiefem Grün soll wohl die innere Ruhe symbolisieren. Während andere Aggression und Extreme zur Schau tragen, sucht Genesis die Balance. Eine eiserne Faust im Samthandschuh, wie Donckerwolke es poetisch ausdrückt.

Im Innenraum zeigt sich die Magma-DNA in grünen Akzenten und Nähten auf den gesteppten Chamude-Sitzen. Das Material fühlt sich an wie Wildleder, ist aber vermutlich pflegeleichter. Die Sportsitze tragen ein gesticktes Magma-Logo, eine feine Erinnerung daran, dass unter der eleganten Oberfläche ordentlich Power lauert. Wie eben bei echtem Magma unter der Erdkruste.

Die Zukunft ist vielfältig

Der G90 Wingback ist mehr als ein schickes Konzeptauto für die Messestände dieser Welt. Er zeigt, wohin die Reise bei Genesis geht: Das Magma-Programm soll künftig verschiedenste Karosserieformen umfassen, von Sportwagen über Coupés bis zu Cabrios. Alles nach dem Prinzip: belohnend statt herausfordernd, ergänzend statt einschüchternd. Chance auf Serienfertigung? Hoffen wir mal das Beste!

Dass Donckerwolke den Wingback persönlich zur Präsentation fuhr, unterstreicht den Anspruch. Genesis will nicht einfach nur mitspielen im Luxussegment, sondern neue Maßstäbe setzen. Nach zehn Jahren, in denen die Koreaner geschafft haben, wofür andere Jahrzehnte brauchten, könnte man fast glauben, sie meinen es ernst. Jetzt muss das Ganze nur noch in Deutschland funktionieren ... 

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