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VW Multivan und California mit neuem elektrischem Allradantrieb

4MOTION per Stecker: Der Bulli bekommt seine Traktion nun elektrisch serviert

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Wenn VW bei seinen Bullis einen neuen Allradantrieb vorstellt, horcht man auf - erst recht, wenn dieser nicht nur für matschige Campingplätze, sondern auch für die emissionsfreie Innenstadt gedacht ist. Der neue eHybrid 4MOTION bringt elektrischen Allradantrieb in den Multivan und den kommenden California - und das ganz ohne Kardanwelle oder schweres Verteilergetriebe. Willkommen in der Zukunft des Camper-Antriebs, wo Strom, Benzin und Traktion ein Dreiergespann bilden.

Der Stecker-Allrad: Zwei E-Motoren und ein Turbobenziner

Der Clou des neuen Systems liegt in der Kombination zweier E-Maschinen - eine pro Achse - mit einem modernen 1,5-Liter-TSI-Benziner von Volkswagen. Der Benziner mit 130 kW (177 PS) bleibt dabei in der zweiten Reihe und springt nur ein, wenn die Batterie leer ist oder der rechte Fuß besonders ungeduldig wird. Die Vorderachse wird im Alltag rein elektrisch angetrieben, die Hinterachse nur bei Bedarf - und das je nach Fahrprofil, Geschwindigkeit oder Straßenverhältnissen. Statt also starrer Krafteinleitung per Welle wird hier elektronisch gekuppelt, geschaltet und verteilt. Ein bisschen wie bei den ganz Großen - nur eben im Familienbus.

Elektrisch unterwegs - aber bitte mit Komfort

Mit einer 19,7 kWh großen Batterie schaffen die Plug-in-Bullis laut WLTP zwischen 85 und 95 Kilometer rein elektrisch. Das reicht für 95 Prozent aller Pkw-Fahrten in Deutschland, behauptet zumindest eine Ministeriums-Studie. Wer also brav lädt, fährt im Alltag lokal emissionsfrei - und das bei bis zu 130 km/h. Erst wenns schneller, steiler oder weiter wird, schaltet sich der Verbrenner im Multivan zu. Im besten Fall gleitet der Bulli im Segelmodus ganz ohne Motoren dahin - eine Praxis, die eher nach Yacht als nach Van klingt, aber tatsächlich Kraftstoff spart.

Vier Fahrmodi, viele Möglichkeiten

Eco, Comfort, Sport und Individual heißen die Modi - und sie haben es in sich. In Sport etwa ist der Allradantrieb dauerhaft bis 130 km/h aktiv, während im Eco-Modus das Gaspedal eher erzieherisch auf sanfte Fahrt pocht. Je nach Einstellung arbeitet die hintere E-Maschine sparsam im Hintergrund oder schiebt kräftig mit - was besonders auf nassen Wiesen oder verschneiten Alpenpässen den Unterschied machen kann.

Traktion à la carte

Statt mechanischem Allrad gibts eine digital geregelte Kraftverteilung, die über das ESC-System Antriebsmomente variabel zwischen den Achsen jongliert. Bis zu 100 Prozent der Leistung kann theoretisch auch nur hinten ankommen - etwa wenn die Vorderräder durchdrehen. Strom kommt dann vom Benziner, der die vordere E-Maschine als Generator nutzt. Clever, aber eben auch eine Erinnerung daran, dass der rein elektrische Betrieb nicht ewig währt - zumindest nicht ohne Steckdose in Reichweite.

Standklimatisierung: Glamping auf Strombasis

VW wäre nicht VW, wenn sie nicht auch das Camperherz bedienen würden. Deshalb gibts serienmäßig eine elektrische Standklimatisierung, die beim Parken, Laden oder Campen kühlt, heizt oder belüftet - ganz ohne fossile Brennstoffe. Im Sommer wie im Winter lässt sich der Bulli also angenehm temperieren, entweder über das Infotainment oder die App. Optional gibts sogar eine Dauer-Heizfunktion samt Bedienpanel in der C-Säule - für die volle Glamping-Erfahrung.

Ladeleistung und Reichweitenstrategie

An der heimischen Wallbox lädt der Bulli nun mit bis zu 11 kW, unterwegs sind per DC bis zu 50 kW drin - zumindest unter Idealbedingungen. Von 10 auf 80 Prozent gehts dann in rund 26 Minuten. Das reicht für einen Restaurantbesuch mit Ladepause. Allzu weit kommt man damit trotzdem nicht ohne Nachladen - Camper mit Weitblick werden weiterhin gerne das Kabel dabei haben.

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