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Skoda Enyaq RS (2026): facegelifteter Breitensportler im Kurztest

Sanfter Performer mit guten Nutzwerten für unter 60.000 Euro – taugt das?

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Skoda wirkt gerade ziemlich glücklich: Platz drei bei den batterieelektrischen Fahrzeugen in Deutschland ergattert, der gesamte Marktanteil ist hierzulande zur Jahreshälfte auf 7,8 Prozent gestiegen und mit 108.996 Neuzulassungen zum Halbjahr 2025 wurde der Allzeitrekord aus dem Jahr 2019 geknackt.

Man könnte sagen, der neue kompakte Skoda Elroq und der facegeliftete Enyaq sind mit ihrem neuen Markengesicht, dem Tech-Deck-Face, gut ins Jahr 2025 gestartet. Und jetzt kommt das beliebte SUV auch noch in leichter Sportbekleidung als RS mit seinem stärksten Antrieb um die Ecke.

Skoda Enyaq RS (2026) im Kurztest

Was ist das?

Für den Alltagssportler bedient sich Skoda weiterhin, wie auch im Vorgänger, bei der beliebten VW-Konzern-Kombination aus Asynchronmotor an der Front und permanentmagneterregtem Synchronmotor im Heck. Macht in der Summe also Allradantrieb und 250 kW (340 PS). Das Konstrukt kennen wir bereits aus den VW-GTX-Varianten - beispielsweise im Bruder ID.4, im ID. Buzz oder im ID.7. 

Auch der Elroq RS ist mit demselben System unterwegs - oder der Cupra Tavascan VZ. Sie merken, immer wenn im Volkswagen-Konzern irgendwo eine sportliche Topversion gebraucht wird, eilen die beiden Motoren herbei, um dem gewünschten Modell gesetzt alltagstauglich die Sporen zu geben.

Schnelle Daten Skoda Enyaq RS (2026) Antrieb Front - Asynchronmotor / Heck - Permanentmagneterregter Synchronmotor, Allradantrieb Systemleistung 250 (340 PS)  0 - 100 km/h 5,4 Sekunden Höchstgeschwindigkeit 180 km/h Stromverbrauch / Reichweite (WLTP) 16,0 kWh / 556 km Akku (netto) 79 kWh Max Ladeleistung / 10 - 80 Prozent 185 kW / 26 Minuten Preis 58.600 Euro

Im Skoda Enyaq RS bedeutet das mit der bereitgestellten Energie aus dem 79-kWh-Akku (netto), dass sich das Facelift-SUV bei gut 2,3 Tonnen laut Datenblatt in 5,4 Sekunden auf Tempo 100 hievt - Schluss ist dann bei abgeregelten 180 km/h.

Wenn Sie diese Beschleunigung abfeiern, werden Sie vermutlich nicht auf die maximalen 556 Kilometer Reichweite bei 16,0 kWh kommen. Aber hey, wer eher der Genießertyp ist, kann während des Schnellladens bei maximalen 185 kW in den angegebenen 26 Minuten von zehn auf 80 Prozent immer mal wieder etwas angenehmes schnabulieren.

Ich konnte das SUV ein wenig über die kurvigen Straßen des Odenwalds scheuchen und durch die engen Dorfgässchen der angrenzenden Ortschaften manövrieren. Schauen wir mal, wie sich der Facelift-RS im ersten Eindruck so schlägt.


Exterieur | Interieur | Fahrbericht | Preise und Konkurrenz


Exterieur

Das Facelift kommt vor allem an der Front zum Tragen. Auch der Skoda Enyaq RS passt sich dem Modern-Solid-Design des Elroq an. Wer die beiden von vorne identifizieren will, sollte einen Zollstock dabei haben. Das Logo ist weg, stattdessen prangt ein Skoda-Schriftzug auf der Haube. Dazu schmale Scheinwerfer, das beleuchtete Tech-Deck-Face als Grillersatz und ein hochgezogener Einsatz in der Frontschürze. 

Am RS kommen kleinere Aeroparts hinzu, wie die vertikalen Luftleitkanäle an den äußeren Seiten der Schürze, ein Hauch von Frontlippe und kleinere Details. Räder in 20- oder optional in 21-Zoll füllen die Radhäuser aus und auch dem Boden kommt der Feierabendsportler etwas näher.

Im Vergleich zum Vorgänger wirkt der gesamte Auftritt durch die schlank designte Front zwar ein wenig dynamischer, dringlich sportlich ist das alles aber jetzt nicht unbedingt. Wer es einen Tick extravaganter mag, schnappt sich das RS-exklusive Atom-Grün ... Entschuldigung ... Im Skoda-Jargon heißt es natürlich Mamba-Grün - kostet aber 660 Euro extra. Damit wird der Auftritt dann doch ein wenig dringlicher.

Interieur

Im Innenraum zeichnet sich der Enyaq RS durch zur Außenfarbe passende Ziernähte und RS-Logos auf den Sitzen und dem Lenkrad aus. Wer etwas dezenter unterwegs sein will, wählt die schlichtere schwarze RS-Suite- statt der RS-Lounge-Ausstattung.

Ansonsten bleibt hier alles bei den bekannten Designs des Standard-Facelift. Schließlich soll der Enyaq weiterhin als Familien-Fahrzeug seine Dienste erledigen können. Heißt: 5,3 Zoll messendes Kombiinstrument, 13 Zoll großes Infotainment und ein Head-up-Display mit Augmented Reality. Letzteres ist etwas gewöhnungsbedürftig, wie da Hinweise von engen Kurven oder Ausrufezeichen für Abstände immer näher kommen oder Richtung Bildrand davonfliegen.

Ansonsten wirkt das Cockpit schön aufgeräumt und funktional. Die wichtigsten Funktionen, inklusive der Abschaltung des Geschwindigkeitswarners sind über physische Tasten oder Schnellzugriffbelegung am Infotainment erreichbar. Letzteres ist verständlich strukturiert und auch im 360-Grad-Kamera-Abbild scharf aufgelöst, sodass eine eingeschränkte visuelle Sicht nicht zu sehr ins Gewicht fällt.

Die Sportsitze wirken auf den ersten Blick bequem, können zudem über etliche Einstellungen individuell ergonomisch angepasst werden. Kopf- und Beinfreiheit ist auch im Fond ausreichend vorhanden. Die Menschen auf den Vordersitzen müssen schon mit sehr langen Beinen daherkommen, damit es hinten eng wird. Zudem kann mit einem Kofferraumvolumen zwischen 585 und 1.710 Litern ordentlich eingeladen werden.

Abmessungen Skoda Enyaq RS (2026) Länge x Breite x Höhe 4.660 x 1.879 x 1.618 mm Radstand 2.769 mm Gewicht 2.236 - 2.377 kg Max Zuladung 448 - 589 kg Kofferraumvolumen 585 - 1.710 Liter Max. Anhängelast 1.400 kg Max. Stützlast 75 kg

Fahrbericht

Wer beim Skoda Enyaq RS mit Blick auf den Beschleunigungswert den berüchtigten Elektro-Kick erwartet, wird enttäuscht. Skoda gönnt dem Breitensportler eine sanfte, aber stetig wachsende Beschleunigungskurve. So fliegt den Kindern auf der Rückbank immerhin das Eis nicht ins Gesicht.

Über die verschiedenen Fahrmodi lassen sich Lenkung, Leistung und Fahrwerk auf die unterschiedlichen Bedürfnisse anpassen. Im Comfort-Mode schluckt der Enyaq RS auch weiterhin Unebenheiten gut weg, lässt einen allerdings auch mit einer sehr weichen Lenkung zurück. 

Letztere ist meiner Meinung nach nur im Sportmodus akzeptabel straff ausgerichtet. Wer da insgesamt über die Voreinstellungen nicht glücklich wird, muss am DCC-Fahrwerk individuell nachjustieren. In der sportlichen Ausrichtung zeigt sich der RS als ein gutmütig berechenbares Auto. Gibt ausreichend Feedback über Lenkung und Fahrwerk zurück und bleibt beim Kurvenräubern straff. 

Allerdings gilt das nur für die Seitenneigung. Beim Beschleunigen hebt er übermütig sein Schnäuzchen, beim Bremsen taucht er weich wie Butter vorne ein. Das geht auch bei einem Alltagssportler durchaus besser - auch mit diesem Gewicht. Da braucht es für sportliche Fahrweisen bei diesem SUV einen starken Magen. Am besten also doch ohne Kinder hinten drin ausprobieren.

Hinzu kommt, dass die Bremse zu wenig Druck für einen Sportler entgegenzusetzen hat. Zudem ist der Pedalweg sehr weit und dennoch fühlt sich starkes Verzögern sehr matschig an. Das bekommen andere bei Nutzung der Rekuperation wesentlich besser und dynamischer hin ... selbst im eigenen Konzern. Den Reisefahrzeugcharakter scheint der Enyaq auch als RS nicht ablegen zu wollen. Eventuell ist er mit dem Sportfahrwerk und 21-Zoll-Felgen klassisch steifer unterwegs.

Preise und Konkurrenz

Der Skoda Enyaq RS startet bei 58.600 Euro mit 20-Zoll-Rädern. Die Coupé-Variante ist etwas teurer und kostet mindestens 60.850 Euro. Letzterer hat das Panorama-Dach bereits inklusive. Beide lassen bei der Ausstattung nicht viele Wünsche offen. Aufpreispflichtige Optionen gibt es also nur noch wenige, wie das Maxx-Ausstattungspaket mit dem adaptiven DCC-Fahrwerk und Massagesitzen.

Die Konkurrenz kommt mit VW ID.4 GTX und Cupra Tavascan VZ direkt aus dem eigenen Konzern. Alle sind eher als Alltagssportler zu verstehen. Wer es drastischer mag, sollte den Blick gen Hyundai Ioniq 5 N, Polestar 3 mit Performance-Paket oder BMW iX M60 richten, muss dann aber auch zum Teil unterschiedlich mehr Budget einplanen.

Unterm Strich:

Ob der Skoda Enyaq RS jetzt ein guter Alltagssportler ist? Nun, dieses abschließende Fazit heben wir uns auch mit Blick auf Ladekurve und Verbrauch für einen Alltagstest auf. Im ersten Eindruck zeigt er immerhin gute Raumnutzungsfähigkeiten kombiniert mit Freude bereitenden Fahrwerten, muss sich als Sportler allerdings auch Kritik auf Seiten der Fahrwerksausrichtung, der Lenkung und der Bremse gefallen lassen.

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