Mit diesem Auto trat Richard Hammond einst gegen den Eurofighter an








Die Entwicklung des Bugatti Veyron 16.4 galt lange als nahezu unmöglich. Prof. Dr. Ferdinand Piëchs Vision eines Fahrzeugs, das in mehreren Leistungsdisziplinen gleichzeitig Maßstäbe setzen konnte, schien den Grenzen der Mechanik und Physik zu widersprechen.
Nach Jahren intensiver Konzept- und Entwicklungsarbeit durch ein internationales Team von Ingenieuren fiel die entscheidende Phase der Umsetzung an die letzte Reihe der Vorserienfahrzeuge: die Serie 5.
Das Chassis 5.0, das Anfang 2005 erstmals die Straße berührte, markierte einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung des Veyron. Es war ausgestattet mit einem W16-Motor mit 16,4 Litern Hubraum und vier Turboladern, entwickelt unter der Leitung von Gregor Gries, dem damaligen Leiter der Antriebsentwicklung, und Dr. Karl-Heinz Neumann, Präsident von Bugatti.
Die Kraftübertragung erfolgte über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das vom damaligen Chief Technology Officer Dr. Wolfgang Schreiber eingeführt wurde, um die hohen Leistungen kontrollierbar zu machen. Zehn Kühler sorgten für die notwendige Kühlung des komplexen Antriebsstrangs.
Jede Komponente war das Ergebnis jahrelanger Entwicklung und umfassender Tests. Das Chassis 5.0 diente als Prüfstand für die Erprobung entscheidender Systeme, darunter Bremsen mit Titanplatten zur Optimierung der Betriebstemperatur. Gleichzeitig unterstützte es die Optimierung von Produktionsprozessen, von der Werkzeugvalidierung bis zur Prüfung von Aluminium-, Carbon- und Lackoberflächen. Damit legte das Vorserienfahrzeug die Grundlage für die Serienproduktion und den Nachfolger des Veyron, den Bugatti Chiron.
Die sechs Fahrzeuge der finalen Vorserie durchliefen ein umfangreiches Test- und Homologationsprogramm, das wiederholt verfeinert wurde. Chassis 5.0 spielte dabei eine zentrale Rolle beim Übergang vom Prototyp zum Serienfahrzeug. Nach Abschluss der technischen Tests wurde es für Präsentationszwecke eingesetzt.
Das Fahrzeug war bei der Eröffnung des Ateliers in Molsheim zu sehen, absolvierte Testfahrten in Sizilien und trat bei internationalen Medienauftritten auf, unter anderem in der BBC-Sendung "Top Gear". Dort lieferte sich Richard Hammond 2007 ein Rennen mit einem Eurofighter. Pierre-Henri Raphanel, Le-Mans-Veteran, wurde nach Testfahrten mit Chassis 5.0 Bugattis erster "Pilote Officiel".
Nach seiner weltweiten Präsentation wurde die ursprüngliche Lackierung verändert, und das Fahrzeug ging zeitweise in den Besitz eines Sammlers über. Nach seiner Rückkehr nach Molsheim wurde es in Schwarz - Sterling Metallic restauriert. Chassis 5.0 gilt heute als symbolisches Bindeglied zwischen Tradition, Ingenieurskunst und der Entwicklung moderner Hypercars. Es demonstriert die technische Machbarkeit von Piëchs Vision und prägt bis heute Designer, Ingenieure und Enthusiasten.
Christophe Piochon, Präsident von Bugatti, beschreibt das Fahrzeug als Ergebnis unzähliger Entwicklungsstunden, das Maßstäbe für Leistung, Eleganz und technische Exzellenz setzte und die Automobilwelt nachhaltig veränderte.