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Porsche Macan Verbrenner stirbt 2026 – ohne direkten Nachfolger

Der soll erst 2028 an den Start gehen

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Der Monat ist hart für Freunde des gepflegten Porsche-Verbrenners. Erst haben wir das Ende des 718 betrauert und jetzt steht noch ein anderer Porsche vor dem Aus. Der Macan der ersten Generation steht kurz vor seinem Produktionsende. Der ist zwar weniger aufregend, jedoch viel wichtiger für die Bilanz der Zuffenhausener.

Nach inzwischen zwölf Jahren Bauzeit und rund einer Million Einheiten war es eine erfolgreiche Ära für den Porsche Macan. Zugegeben, einige davon entfallen bereits auf die zweite Generation, die nur noch elektrisch fährt - doch die Verbrennerversion hat den Löwenanteil beigetragen.

In den meisten europäischen Ländern hat Porsche den Stecker beim Benzin-Macan schon im vergangenen Jahr gezogen - nicht freiwillig, sondern aus Notwendigkeit. Das Modell erfüllte die neuen Cybersecurity-Vorgaben der sogenannten General Safety Regulation (GSR2), die seit Juli 2024 gilt, nicht und ist daher bereits vom EU-Markt verschwunden - dasselbe Schicksal ereilte die 718er-Baureihe.

Weltweit ist das Ende nun ebenfalls absehbar. Die Produktion des ursprünglichen Macan läuft in weniger als einem Jahr aus. Finanzvorstand Jochen Breckner bestätigte im Rahmen des Porsche-Q3-Geschäftsberichts, dass die letzten Exemplare etwa Mitte 2026 vom Band rollen werden. Allerdings schloss er nicht aus, dass Restbestände in außereuropäischen Märkten noch bis 2027 verkauft werden könnten.

Die Bedeutung des ersten Macan kann man kaum überschätzen. Im Jahr 2023 - seinem letzten vollen Verkaufsjahr - war er Porsches zweitbestverkauftes Modell. 87.355 Exemplare wurden ausgeliefert, nur 198 weniger als vom Cayenne. Auch wenn die Gewinnspanne nicht an die des 911 heranreicht, war das Crossover mit seinen hohen Stückzahlen eine tragende Säule der Porsche-Finanzen.

Normalerweise steht der Nachfolger eines Modells schon bereit, wenn das alte ausläuft - diesmal aber nicht. Porsche hatte nämlich ursprünglich keinen Ersatz für den Verbrenner-Macan vorgesehen, in der Annahme, dass die Kundschaft automatisch auf die neue Elektroversion umsteigen würde. Inzwischen hat man erkannt, dass die Nachfrage nach einem günstigeren Crossover mit klassischem Antrieb unterhalb des Cayenne weiterhin groß ist.

Da ein solcher Nachfolger aber zunächst gar nicht geplant war, wird er nicht rechtzeitig fertig sein, wenn der aktuelle Macan Mitte 2026 ausläuft. Noch bevor Oliver Blume seinen Posten als CEO abgab, bestätigte er, dass ein neues Modell in Arbeit sei - mit Benzin- und Hybridantrieb. Es soll 2028 auf den Markt kommen.

Was können wir erwarten? Laut Porsche wird das kommende Modell "von Synergien innerhalb des Volkswagen-Konzerns profitieren". Das deutet auf technische Verwandtschaft mit dem neuen Audi Q5 hin, der auf der sogenannten Premium Platform Combustion (PPC) basiert. Damit würde der Nachfolger dem bisherigen Macan folgen, der die MLB-Architektur des alten Q5 nutzte.

Doch mit dem Produktionsende 2026 und einem Nachfolger erst 2028 klafft eine zweijährige Lücke in einem der wichtigsten Segmente für Porsche. Ein seltener strategischer Patzer aus Zuffenhausen - aber die Q5-Basis könnte helfen, die Entwicklung zu beschleunigen.

Wenn das neue Modell schließlich kommt, wird es nicht mehr Macan heißen. Der Name bleibt allein dem Elektro-SUV vorbehalten. Laut Blume soll der neue Verbrenner "ein sehr, sehr typischer Porsche in diesem Segment sein - und sich klar vom elektrischen Macan abheben".

Dank der Rückendeckung des Volkswagen-Konzerns dürfte Porsche die Übergangsphase überstehen. Einfach wird sie aber nicht: US-Zölle und ein Einbruch der Verkaufszahlen in China sorgen für eine äußerst turbulente Zeit.

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