Geländegängiger Camper mit durchdachtem Ausbau und robustem Fahrwerk
Wer glaubt, dass ein Campingbus zwingend auf einem Campingplatz stehen muss, hat den neuen Torsus Terrastorm Camper 4x4 noch nicht gesehen. Er ist kleiner als der brachiale Praetorian, bietet aber jede Menge Geländetauglichkeit und robuste Technik. Basis sind der VW Crafter oder der MAN TGE mit Allrad und einer Antriebseinheit, die auch abseits befestigter Straßen keine Schwäche zeigt.
Beim Terrastorm hat Torsus reichlich Erfahrung aus dem Praetorian Liberra einfließen lassen und setzt auf ein Chassis, das bereits als MAN-Basisfahrzeug bekannt ist. Auch die im Detail verstärkte Technik erinnert an frühere Torsus-Projekte. Hier wird allerdings nicht nur Last bewegt, sondern auch ein vollwertiger Campingausbau ins Gelände gebracht.
Angetrieben wird der Offroad-Camper von einem 2,0-Liter-Biturbo-Diesel mit 177 PS (130 kW) und 410 Nm, kombiniert mit einer 8-Gang-Automatik. Das Allradantriebssystem sorgt zusammen mit einem Offroad-Fahrwerk und grobstolligen 17-Zoll-BF-Goodrich-All-Terrain-Reifen für 250 Millimeter Bodenfreiheit, 26 Grad Böschungswinkel vorne, 20 Grad hinten und eine Wattiefe von 520 Millimetern. Getriebe- und Differentialentlüftungen sind verlängert, Unterbodenschutz und eine Frontseilwinde gehören ebenso zum Paket.
Der Innenraum ist weit mehr als nur zweckmäßig. Der tschechische Ausbauer Egoe hat mit der Nestbox Roamer 2.0 ein modulares Campingmöbel entwickelt, das perfekt in den Heckbereich passt. In der Box stecken ein Kühlschrank, ein zweiflammiges Kochfeld, eine Spüle mit Wasserpumpe und mehrere Schubladen für Kochutensilien und Vorräte.
Ergänzt wird das Ganze durch eine clevere Unterteilung, die das Verstauen von sperrigeren Gegenständen wie Töpfen oder Gasflaschen ermöglicht. Die robuste Arbeitsfläche ist leicht zu reinigen und hitzebeständig - praktisch für den Einsatz direkt nach dem Grillen.
Die ganze Einheit lässt sich nach hinten ausziehen, sodass die Küche im Freien nutzbar ist. Für die Nacht bietet der Terrastorm optional eine klappbare Matratzenplattform, die zwei Erwachsenen Platz bietet. Hochwertige Schaumstoffpolster mit abnehmbaren Bezügen sorgen für Schlafkomfort, während seitliche Ablagen Platz für Smartphone, Lampe oder Wasserflasche bieten. Optional sind Verdunkelungsrollos und Moskitonetze für die hinteren Türen erhältlich.
Outdoor-Extras runden den Ausbau ab: Das seitliche Sonnendach wird per Saugnäpfe an der Karosserie befestigt und sorgt für Schutz bei Sonne oder Regen. Ein Klapptisch und zwei Stühle gehören dazu, perfekt für Frühstück mit Bergblick. Wer länger autark bleiben möchte, kann zusätzliche LED-Lichtleisten, einen Dachträger mit Halterungen für Kanister, Ersatzräder oder Fahrräder, größere Batteriepacks, Solarmodule und ein erweitertes Wassersystem ordern.
Ein tragbarer Kompressor erleichtert die Anpassung des Reifendrucks, wenn Sand oder felsige Passagen bevorstehen. Für längere Expeditionen lässt sich zudem ein mobiles Duschsystem integrieren, das an den Wassertank gekoppelt wird - nützlich nach staubigen Etappen.
Mit dieser Ausstattung wird der Terrastorm zur mobilen Basisstation für Expeditionen in Regionen, wo ein normaler Camper längst umkehren müsste. Der Einstiegspreis liegt bei rund 130.000 Euro - ein Betrag, der kompromisslose Geländegängigkeit, solide Technik und einen funktionalen Ausbau kombiniert.
Wer nach weiteren Allrad-Campern sucht, wird bei Modellen wie dem Dovra RIG X-610 oder X-750 sowie dem Adria Supertwin 4x4 fündig, beide auf Mercedes-Sprinter-Basis und mit 4x4-Technik. Ebenfalls geländegängig sind der Sunlight Cliff 4x4 Greentrek auf Ford-Transit-Basis, während der Sunlight Ibex 4x4 sich noch im Konzept-Status befindet und auf einem VW Crafter basiert. Auch auf Basis des MAN TGE, jedoch ohne Allrad, kommen der Freedo M 599 und der Marecamper 2.0 als Alternativen infrage.