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Audi erklärt, warum sein Fünfzylinder sterben wird

Man könnte den Motor auf Euro 7 bringen, aber das ist den Aufwand nicht wert

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Wir müssen alle sehr tapfer sein: Der berühmte Fünfzylinder von Audi wird nicht mehr allzu lange existieren. Er ist bereits aus dem TT und dem RS Q3 verschwunden, die beide aus dem Programm genommen wurden. Der RS 3 ist jetzt das einzige überlebende RS-Modell mit dem 2,5-Liter-Turbo, aber seine Tage sind gezählt. In etwa zwei Jahren wird der letzte Fünfzylinder-RS 3 in Ingolstadt vom Band laufen.

Wie nicht anders zu erwarten, sind die verschärften Abgasvorschriften der Grund für das Aus des Motors, aber das ist nicht die ganze Geschichte. Audi-Chef Gernot Döllner sagte dem australischen Magazin Drive dass es "nicht schwierig" sei, den Fünfzylinder mit der Euro-7-Norm in Einklang zu bringen. Dennoch wird Audi nicht das Geld und die technischen Ressourcen aufwenden, um ihn am Leben zu erhalten.

Audi RS 3 (2025) im Test

Offiziell sagte Döllner im Rahmen der IAA: "Unser neues Portfolio und unsere neue Designsprache sind die nächsten Schritte in der konsequenten Weiterentwicklung des Unternehmens." Bis Ende 2025 enthüllt Audi insgesamt mehr als 20 neue Modelle. Im Jahr 2026 folgen mit effizienten Elektromodellen und leistungsstarken SUVs weitere Fahrzeuge. Man braucht also jeden Cent für Neuheiten.

Euro 7 tritt im November 2026 in Kraft, allerdings nur für neu eingeführte Fahrzeuge. Da der RS 3 der aktuellen Generation bereits auf dem Markt ist, ist er vorübergehend begnadigt. Allerdings wird Audi den Fünfzylinder ausmustern müssen, wenn die nächste Stufe von Euro 7 im November 2027 in Kraft tritt. Zu diesem Zeitpunkt müssen alle in den EU7-Märkten verkauften Fahrzeuge die strengeren Vorschriften erfüllen.

Döllner erklärte, dass der Motor zwar technisch angepasst werden könnte, um Euro 7 zu erfüllen, "aber es ist eine Frage des Umfangs und der allgemeinen Marktnachfrage". Einfach ausgedrückt: Die Verkaufszahlen des RS 3 Sportback und der RS 3 Limousine sind nicht groß genug, um die Investition zu rechtfertigen. Folglich wird der Fünfzylinder wahrscheinlich mit Euro 7 auslaufen. Theoretisch könnte es in Regionen außerhalb der EU7-Norm weitergehen, aber Audi hat das wahrscheinlich durchgerechnet und für unrentabel befunden.

Die Ankündigung kam diese Woche auf der IAA Mobility in München, wo Audi das Concept C vorstellt. Auf die Frage von Motor1, ob der Targa-Sportwagen einen Verbrennungsmotor haben könnte, verneinte Audi diese Möglichkeit rundheraus. Die für 2027 geplante Serienversion wird rein elektrisch sein und auf einer Plattform des Volkswagen-Konzerns fahren, die wahrscheinlich mit Porsche 718 Boxster und Cayman EV geteilt wird.

Ein Fünfzylinder hinter den Sitzen wäre ideal gewesen, aber das wird es nicht geben. In ähnlicher Weise dachte Audi einst über einen R8 der Einstiegsklasse mit einem Reihensechszylinder, Hinterradantrieb und sogar einem Schaltgetriebe nach, aber dieses Projekt kam nie über das Reißbrett hinaus.

2025 Audi Konzept C

Was die Zukunft des RS 3 angeht, wollte sich Döllner nicht zu den Chancen für einen Vierzylinder-Nachfolger äußern. Vor ein paar Jahren hat Audi betont, dass es niemals einen RS mit vier Zylindern bauen würde, so dass die Richtung der nächsten RS-3-Generation ungewiss ist. Vorausgesetzt, es wird überhaupt einen weiteren mit Verbrennungsmotor geben, denn der Golf der neunten Generation wird rein elektrisch angetrieben.

In der Zwischenzeit bereitet sich Audi darauf vor, den RS 3 mit Stil zu verabschieden. Eine leistungsstärkere Version ist auf dem Weg, Erlkönige wurden schon gesichtet. Gerüchte besagen, dass Volkswagen den Fünfzylinder auch für den ultimativen Golf der Verbrennungsmotor-Ära verwenden wird. Es wäre nicht das erste Nicht-Audi-Modell des VW-Konzerns, das den EA855 erhält, denn Cupra bot bereits den Formentor VZ5 mit fünf Zylindern an.

Wenn er in etwa zwei Jahren ausläuft, schließt der 2.5 TFSI eine Tradition ab, die 1976 mit dem Fünfzylinder im Audi 100 (C2) begann.

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