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BMW Alpina i8 Tiger (2016): So krass hätte der i8 werden können

Alpina pumpte 100 PS mehr in den Sportwagen mit Plug-in-Hybrid

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Noch heute, gut zwölf Jahre nach der ersten Fahrvorstellung wirkt der BMW i8 extrem modern. Im Juni 2020 liefen die letzten Exemplare des Plug-in-Hybrid-Sportwagens in Leipzig vom Band. Die Kombination einer Fahrgastzelle aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) mit einem Aluminium-Chassis war ebenso revolutionär wie das intelligent gesteuerte Zusammenwirken von Verbrennungs- und Elektromotor.

Der umfassende Einsatz von CFK in der Karosseriestruktur setzt auch heute noch Maßstäbe im Bereich des intelligenten Leichtbaus. Zusammen mit dem vollelektrischen BMW i3 war der i8 Pionier für innovative Fertigungstechnologien, mit welchen die BMW Group und ganz besonders das Werk Leipzig zum Vorreiter beim Einsatz von CFK in der industriellen Produktion von Serienautomobilen wurden.

BMW i8 vor Produktionsende (2020)

Rund 20.000 Exemplare entstanden, inklusive des 2017 vorgestellten i8 Roadster. Der Hochvoltspeicher beider Modelle wies seitdem eine von 20 auf 34 Ah gesteigerte Zellkapazität und einen Brutto-Energiegehalt von 11,6 kWh auf. Die optimierte Batteriezellen-Technologie ermöglichte zugleich eine Steigerung der Spitzenleistung des Elektromotors um 9 kW/12 PS auf 105 kW/143 PS.

In Kombination mit dem Verbrennungsmotor entstand so eine Systemleistung von 275 kW/374 PS. Damit beschleunigte das BMW i8 Coupé innerhalb von 4,4 Sekunden von null auf 100 km/h, der Spurtwert für den BMW i8 Roadster betrug 4,6 Sekunden. Beide Modelle erreichten ein Höchsttempo von 250 km/h. Die elektrische Reichweite lag seitdem bei 55 Kilometer für das i8 Coupé sowie bei 53 Kilometern für den i8 Roadster.

BMW Alpina i8 Tiger (2015)

Was kaum jemand weiß: Schon in den Jahren zuvor hatte Alpina ein Auge auf den i8 geworfen. Der BMW Alpina i8 Tiger war ein einmalig gebauter Prototyp, der auf der Urversion des i8 basierte. Anders als das Serienmodell, das mit einem Dreizylinder-Turbobenziner und einer Systemleistung von 362 PS antrat, setzte die Alpina-Version auf einen modifizierten Vierzylinder mit 1.998 ccm. Zusammen mit einem Elektromotor ergab sich eine Systemleistung von 462 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm.

Die Idee entstand Ende 2015, initiiert von Klaus Fröhlich, BMW-Entwicklungsleiter, und Andreas Bovensiepen, Geschäftsführer von Alpina. Entwickelt wurde das Fahrzeug zwischen 2016 und 2017. Das Projekt erhielt den Codenamen "Tiger", der auch für den beim Alpina-Jubiläumstreffen 2025 in Penzing erstmals ausgestellten Prototyp übernommen wurde.

Neben der Antriebsanpassung erhielt das Fahrzeug ein Alpina-Kühlpaket, ein überarbeitetes Fahrwerk, Alpina Classic Schmiederäder sowie umfangreiche Aerodynamikmaßnahmen. Dazu gehörten ein Frontsplitter mit Dive-Planes, Radlaufverbreiterungen, eine Heckschürze mit Diffusor und ein Heckflügel aus Carbon.

Während der Serien-BMW i8 vor allem für Leichtbau und futuristisches Design stand, kombinierte der Alpina i8 Tiger diese Basis mit mehr Leistung, klassischer Alpina-Technik und exklusiver Einmaligkeit. Denn in Serie ging der "Tiger" leider nicht. Wir vermuten: Der doch recht massive Umbau wäre zu teuer geraten.

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